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Testbericht: Soto Fusion Trek

Das große Geschwisterchen des Windmasters mit gleichen Stärken

Die Kocher Fusion Trek und Windmaster von SOTO sind insoweit vergleichbar, als das diese sich die gleiche Ventiltechnik und das gleiche Konstruktionsprinzip des Brenners teilen.

Durch die schalenförmige Konstruktion des Brenners ist der Kocher wenig windanfällig. Er geht mit dem Wind genauso spielerisch um, wie der SOTO Windmaster – und ignoriert ihn. Soto hat sich auch bei diesem Kocher die Mühe gemacht das Flammenbild sehr fein auszubilden.

Durch den größeren Brenner kann die Flamme die Wärmeenergie gleichmäßiger (und damit besser) auf den Topf verteilen. Vor allem bei größeren Töpfen ist das wirklich von Vorteil. Wenn der Kocher voll aufgedreht ist und seine 3260 Watt Leistung entfaltet sieht man sehr schön wie die Schale des Brenners anfängt zu glühen.
Hier gilt das Gleiche wie ich beim Test zum SOTO Windmaster schon erwähnt habe: nur weil der Kocher nach dem Ausschalten kalt „aussieht“, ist er es noch lange nicht!
Das verbaute Ventil ist von den Innereien her das gleiche wie beim SOTO Windmaster. Das Gehäuse wurde auf den neuen Anwendungsfall angepasst und sieht somit etwas anders aus. Dennoch kann das Ventil durch seinen Aufbau den Druckabfall in der Kartusche kompensieren, sowie umweltbedingten Druckschwankungen entgegenwirken. Dies macht sich in einem gleichmäßigeren Flammenbild bemerkbar.
Der Schlauch ist sehr flexibel. Das entspannt das Auf- sowie Abbauen des Kochers sehr. Desweiteren verfügt er über einen Gewindeanschluss für Schraubkartuschen (Lindal).

Im Lieferumfang ist der Kocher selbst, eine Bedienungsanleitung und ein Packsack enthalten.

Aufbau und Inbetriebnahme

Für den Aufbau wird der Kocher dem Packsack entnommen. Der Kocher liegt jetzt im gefalteten Zustand vor.

Als nächstes wird der Schlauch abgewickelt und die Standfüße, die gleichzeitig auch die Topf-Auflage bilden, werden ausgeklappt. Die Standfüße rasten dabei fühlbar an den vorgesehenen Positionen ein. So bildet sich eine dreiteilige Topfauflage.

Anschließend wird die Bedienhilfe des Ventils ausgeklappt und das Ventil mit der ¼-Umdrehung geschlossen. Im komplett geschlossenen Zustand lässt sich die Bedienhilfe nicht mehr einklappen.

Um den Kocher zu vervollständigen fehlt nur noch eine Kartusche. Diese wird über das Gewinde am Ventil angeschraubt und neben den Kocher gestellt. Da die Kartusche keine tragende Funktion hat, wird kein Kartuschenfuß benötigt. Weiterhin kann die Kartusche bei niedrigen Umgebungstemperaturen in ein Wasserbad gestellt werden (klick hier für mehr Info), damit dieses als Wärmesenke fungiert und das Gas mit einem konstanten Druck in den Kocher geleitet werden kann. Mit dem Anbau der Kartusche ist der Aufbau abgeschlossen.

Dos & Don’ts

Für den Betrieb des Kochers ist neben dem aufgebauten und betriebsbereiten Kocher selbst, eine externe Zündquelle notwendig. Das Ventil wird so weit geöffnet, dass hörbar Gas ausströmt. Danach wird der Kocher entzündet und ist vollumfänglich regelbar.
Nachdem dem das Ventil geschlossen wurde, ist der Kocher noch nicht aus. Das restliche Gas aus dem Schlauch wird noch verbrannt. Dies nimmt einige Sekunden in Anspruch. Im Anschluss ist der Kocher aus, aber noch nicht kalt.
Nach dem Abkühlen kann der Zusammenbau in umgedrehter Reihenfolge wie der Aufbau erfolgen.

Der Kocher funktioniert im Betrieb tadellos und setzt genau das um, wofür er gekauft wurde. Die Heizleistung ist hervorragend und die Windstabilität lässt keine Wünsche offen.
Die Verwendung von kleinen und großen Töpfen stellt kein Problem dar. Der kleinste verwendete Topf hatte einen Durchmesser von 120mm (hier SOTO New River Pot). Selbst der große Wasserkessel schöpft das Maximum der Topfauflage gerade so aus.

Bedingt durch die niedrige Bauhöhe ergibt sich ein niedriger Schwerpunkt des Kochers in Kombination mit einem Behältnis oben drauf. In Kombination mit den großflächig aufbauenden Standfüßen ergibt sich eine extrem hohe Standsicherheit. Diese kann auch auf leicht unwegsamen Gelände gewährleistet werden.
Die Fläche unterhalb des Kochers erwärmt sich während der Benutzung deutlich. Der Wärmeeintrag durch die Reflexion vom Topf ist so hoch, dass die Temperaturen deutlich über das Niveau „handwarm“ steigen. Extrem leicht entflammbare Untergründe und nur leicht hitzebeständige Oberfläche, wie zum Beispiel Kunststoffe sollten als Untergrund vermieden werden. Abhilfe schaffen hier spezielle Hitzeschutzunterlagen oder einfach ein mehrfach gefaltetes Stück Alufolie in der passenden Größe.

Der Kocher sollte wenn möglich nicht mit 450g Kartuschen verwendet werden. Dadurch kommt der Schlauch dem heißen Topf und eventuell den Flammen sehr nahe. Die Verwendung einer 230g Kartusche ist empfehlenswert. Sollte nur eine 450g Kartusche zur Verfügung stehen, ist es ratsam den Kocher und die Kartusche auf zwei unterschiedliche Höhenebenen zu stellen. Dabei sollte die Kartusche niedriger stehen als der Kocher. Damit wird quasi die Verwendung einer 230g Kartusche simuliert. Um den Höhenunterschied herzustellen eignen sich kleine Kisten, Bretter, nicht genutzte Töpfe und Pfannen oder auch ein Baumstumpf.

Sollte keine Wärmesenke zur Verfügung stehen und/oder die Kartusche wirklich restlos geleert werden, kann die Kartusche umgedreht werden. Durch die druckregulierenden Eigenschaften des Ventils entsteht keine Stichflamme und der Kocher brennt wie gewohnt mit einem gleichmäßigen Flammenbild weiter. Konstruktiv bedingt ist der Kocher für diese Art des Betriebs eigentlich nicht ausgelegt, da ihm die notwendigen Stützfüße fehlen. Im Notfall hält die Konstruktion diesen Belastungen kurzzeitig stand.

Zusammengefasst

Der SOTO Fusion Trek ist ein leistungsstarker Kocher für größere Töpfe. Bauartbedingt verfügt der Kocher über eine hohe Standsicherheit, bei niedrigem Schwerpunkt. Die Flamme ist sehr fein und lässt sich gut regeln. Nur der Betrieb mit 450g Kartuschen sollte vermieden werden. Mit einer Bastellösung und Improvisation können etwaige Probleme behoben oder umgangen werden.
Wer einen Kocher für größere Mahlzeiten sucht, wird hier fündig.


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